Sonntag, 7. Mai 2017

Der Elf - Die Robe (und die Geschichte der Entstehung, Teil 2)

Und weiter geht's mit der ersten Gewandung des Elfen:
Wie bereits im letzten Post angedeutet, war die Suche nach dem passenden Material für uns eine kleine Odyssee:
Einen Tag nachdem ich den Entwurf endlich zu Papier gebracht hatte (ihr erinnert euch: dies war Mitte November), war Stoffmarkt in Hamburg und wir hofften dort etwas passendes zu finden. Außer den Verschlüssen und einigen Konen Overlockgarn haben wir dort jedoch nichts gekauft, dafür aber weitere Entscheidungen treffen können. Baumwolle, Leinen, Jaquard / Brokat ... nichts davon wollte so recht für die Gewandung passend sein. Das eine war zu schlicht, das andere doch zu sehr gemustert und so landeten wir gedanklich dann bei Seide bzw. Dupionseide. Preislich war das zwar ursprünglich nicht ganz so geplant, aber es erschien uns die beste Wahl und für einen Elfen nun mal auch durchaus passend. Also bestellte ich Stoffmuster verschiedener Seiden und Kunstseiden in diversen gängigen Online-Shops und wir befühlten und verglichen und waren vom Ergebnis doch eher enttäuscht. Nichts gefiel uns wirklich gut, mal passten die Farben nicht, der Stoff war zu dünn, zu glänzend, die Kunstseide wirkte meist auch wie solche ... Mehr oder weniger zufällig sind wir dann beim erneuten Durchforsten des Internets über naturstoff.de gestolpert und bestellten dort als letzten Versuch eine Farbkarte der Dupionseide und endlich hatten wir gefunden, was wir suchten. Dass die Dupionseide dort nochmal etwas mehr kostet als in anderen Läden, kostete uns wiederum etwas mehr Überwindung sie auch zu bestellen. Vor allem ich begann leicht nervös zu werden, da es mit Abstand das kostenintensivste Material für eine Gewandung war, das ich bisher unter der Nähnadel hatte und ich mir nicht einmal sicher war, dass die Gewandung am Ende auch so gut aussehen würde wie geplant. Christian war da (definitiv auch zu recht) deutlich optimistischer. ;)

Also bestellten wir einige Meter Seide und ich begann damit den Schnitt auf Papier vorzubereiten.
Die Robe sollte obenrum körpernah sitzen und nach unten hin bequem weit fallen und ausreichend Bewegungsfreiheit bieten. Der Schnitt besteht vorne und hinten jeweils aus einer geraden Bahn mit leichter Tailierung und wird nach unten hin durch eingesetzte Seitenkeile erweitert.
Die vordere Bahn ist bis auf Schritthöhe geschlitzt und mit einem Beleg verstürzt.

Hier erstmal Bilder im Ganzen:
(Das T-Shirt drunter gehört natürlich nicht zur endgültigen Trageweise der Gewandung. ;) )
Wer sich das frontale Bild genau ansieht, findet am unteren Rand oberhalb des Saumes auf Christians linker Seite eine kleine Wulst. Das ist das Resultat eines kleinen "Unfalls" auf der Con. Sowas kann passieren wenn man sich beim Treppensteigen etwas schwungvoll selbst aufs Gewand steigt. ;) Der Riss, der dabei entstanden ist, war natürlich unter der Berücksichtigung, dass dies gleich auf der ersten Con des Charakters passiert ist erstmal doof, aber sowas passiert eben. LARP-Gewandungen sind nun mal keine Deko. ;) Wir haben danach zwar überlegt ob wir links und rechts symetrisch einfach einen Teil der vorderen Bahn ersetzen, haben uns aber dagegen entschieden nachdem ich den Riss einfach großzügig mit einem engen Zickzack-Stich der Nähmaschine geflickt habe. Denn so auffällig ist die Stelle nun doch nicht und durch Flicken, Dreck, etc. bekommen auch LARP-Gewandungen mit der Zeit mehr Charakter. ;)

Und nun zu den Ärmeln der Robe: Auch die Ärmel sollten eher eng sein. Hierbei ist mir aber beim Schnittentwurf und beim Nähen zunächst etwas entgangen, denn ich habe die Ärmel vollständig geschlossen gearbeitet. Bei der Anprobe fiel uns dann beiden auf, dass sich die Ärmel so aber überhaupt nicht mehr hochkrempeln ließen und Christian hatte im Charakterkonzept vorgesehen aufgeschminkte Runen auf den Unterarmen zu tragen, die er bei Bedarf auch freilegen können wollte.
Das war zwar ein Problem, ließ sich aber zum Glück recht einfach lösen. :)
Ich habe die Ärmel nachträglich auf der Innenseite bis knapp unter die Ellenbeuge geschlitzt und auch hier wieder mit Belegen gearbeitet, damit man keine Innennähte sieht und außerdem um nicht zu viel Weite bei der Änderung aus dem Stoff zu nehmen. Deswegen sind statt Knopflöchern auch Kordelstücke (ebenfalls aus Seide) in der Naht eingefasst. 
Da es doch einiges an Text und viele Bilder geworden sind, kommt der Mantel dann im nächsten Post. ;)

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